Jeder Hotelier stellt sich die Frage, ab wann sein Hotel wirtschaftlichen laufen kann. Hierbei muss vor allem die Differenz zwischen Umsatz und Kosten betrachtet werden. Anhand der Differenz kann jeder Hotelier schnell erkennen, ob sein Betrieb gewinnbringend oder defizitär ist. Wichtig ist die Schaffung einer Kostentransparenz, sodass Betreiber die variablen und fixen Kosten ihres Angebots kennen und somit Rückschlüsse auf den Deckungsbeitrag treffen können. Jedes Hotelzimmer sollte somit einen Deckungsbeitrag erwirtschaften.

Deckungsbeitrag im Revenue Management
Deckungsbeitrag im Revenue Management

Was ist der Deckungsbeitrag?

Unter dem Deckungsbetrag versteht man in der Kosten- und Leistungsrechnung die Differenz zwischen den erzielten Erlösen und den variablen Kosten. Der Deckungsbeitrag gibt somit an, wieviel ein bestimmtes Produkt oder eine Dienstleistung zur Deckung der Fixkosten beiträgt. Es kann somit ermittelt werden ab welcher Absatzmenge der Betrieb einen Gewinn erwirtschaftet. 

Was bedeutet das für die Hotellerie?

Damit Erlöse in der Hotellerie erwirtschaftet werden können bedarf es der Analyse des Deckungsbetrags. Jedes verkaufte Hotelzimmer sollte einen Deckungsbeitrag erwirtschaften. Das bedeutet, dass das jeweilige verkaufte Zimmer mindestens die variablen Kosten erwirtschaften muss, sodass ein Deckungsbetrag generiert werden kann. Hierzu sollte im ersten Schritt der Hotelier seine Preisuntergrenze (PUG) bestimmen, welche den Mindesterlös pro Zimmer definiert. Unter der Preisuntergrenze sollte der Hotelier seine Zimmer nicht verkaufen.

Wie errechnen sich die variablen Kosten?

Variable Kosten entstehen nur dann, wenn ein Gast das Zimmer auch tatsächlich bewohnt. Sobald der Gast angereist ist und die Zimmertür aufgesperrt hat kann man davon ausgehen, dass variablen Kosten entstanden sind. Es handelt sich somit um Aufwände, welche effektiv durch die Nutzung des Wohnraums entstehen. Unter den variablen Kosten werden unter anderem folgende Punkte verstanden.

Jeder Hotelier sollte somit prüfen, welche Kosten durch die Nutzung des Hotelzimmers effektiv entstehen. Hierbei gilt auch zu bewerten, welcher Personalaufwand beispielsweise durch die Zimmerreinigung entsteht. Sollten diese Kosten ermittelt sein ist es möglich eine absolute Preisuntergrenze zu ermitteln. Mit dem Verkauf der Zimmer für die Preisuntergrenze ist es dem Betreiber somit möglich, einen Deckungsbeitrag für die fixen Kosten zu erzielen.

Was versteht sich unter fixen Kosten?

Die fixen Kosten sind die Kosten, welche auch dann entstehen, wenn kein Gast das Zimmer bewohnt. Selbst wenn kein Gast eine Übernachtung über das Jahr bucht würden die Kosten entstehen. Hier handelt es sich beispielsweise um:

Diese Kosten können beispielsweise aus einer betriebswirtschaftlichen Auswertung generiert werden. Um die Fixkosten pro Zimmer im Jahr zu berechnen nimmt den gesamten Fixkostenblock und dividiert das Ergebnis durch die Prognose des Zimmerverkaufs für einen bestimmten Zeitraum. Die Addition von variablen Kosten und Fixkosten pro Zimmer ergibt somit den Verkaufspreis, welcher kostendeckend angeboten werden kann.

Welche Preise soll man für das Zimmer aufrufen?

Eine pauschale Aussage, wann welcher Preis angebracht ist gibt es nicht. Wichtig ist immer die individuelle Prüfung des Forecastings für einen bestimmten Zeitraum, die aktuelle Saisonzeit sowie viele weitere Faktoren. Idealerweise orientiert man sich an den kalkulierten Kosten pro Zimmer. In buchungsstarken Saisonzeiten empfiehlt es sich einen höheren Preis für die Zimmer aufzurufen, damit ein höherer Deckungsbeitrag für buchungsschwachere Zeiten generiert werden kann. Weiter ist es aber auch empfehlenswert in bestimmten Zeiträumen die Zimmer unterhalb des kalkulierten Verkaufspreises anzubieten. Wichtig ist hierbei, dass mindestens ein höherer Preis als die Höhe der variablen Kosten angeboten wird, sodass eine Deckungsbeitrag erzielt werden kann. Es werden somit Verluste minimiert und es können zeitnah wieder Erträge eingefahren werden.

Eine richtige Bewertung der variablen und fixen Kosten ist nicht schnell gemacht. Wichtig hierbei ist das Zusammentragen von allen wichtigen Informationen, sodass die Kosten bestmöglich kalkuliert werden können. Hierbei sollte man zum einen auf Vergangenheitswerte, als auch auf Prognosen für die Zukunft setzen. Der Aufwand lohnt sich jedoch auf jeden Fall: Mit der richtigen Transparenz der Kosten und der Analyse der Preisuntergrenze kann man eine verlässliche Aussage über die notwendigen Zimmerpreise treffen. Diese Analyse ist unerlässlich, um einen Hotelbetrieb zukünftig wirtschaftlich erfolgreich führen zu können.

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Teil 2: Kennzahlen im Revenue Management

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Teil 1: Revenue Management