Im letzten Beitrag unseren Blogs über das Revenue Management haben wir bereits einen ersten Einblick über die Notwendigkeit dieser Systemthematik gegeben. Revenue Management muss in der Hotellerie aktiv gelebt werden und sollte, besonders jetzt in den schwierigen Monaten, zukunftsorientiert besetzt werden. Damit ein erfolgreiches Revenue Management überhaupt stattfinden kann benötigt es Leistungsgrößen, welche in Form von Kennzahlen ausgedrückt werden. Eine Vielzahl von Hotelsoftwareanbietern liefern uns diese Kennzahlen schon aufbereitet in diversen Analyseberichten, sodass hierbei kein großer zusätzlicher Aufwand besteht. Es ist jedoch wichtig, dass die entscheidenden Personen im Unternehmen diese Kennzahlen analysieren und Rückschlüsse auf das Revenue Management ziehen können. Auch für die zwischenbetrieblichen Vergleiche sind die Kennzahlen im Revenue Management ein quantitativer Maßstab. Sie dienen somit zur Vergleichbarkeit sowie Entscheidungsfindung und zur Steuerung und Kontrolle von Maßnahmen.

Kennzahlen im Revenue Management
Kennzahlen im Revenue Management

Wie vergleiche ich die Kennzahlen im Revenue Management?

Kennzahlen im Revenue Management lassen sich besonders gut vergleichen, wenn diese sich auf die gleichen Auswertungszeiträume beziehen. Strategische Entscheidungsträger beziehungsweise die Direktion oder der Revenue Manager können somit die Ergebnisse des aktuellen Abschnitts mit beispielsweise den Ergebnissen der Vorjahrsperiode vergleichen. Es werden somit Rückschlüsse möglich, welche Leistung das Hotel in der aktuellen Periode erbracht hat und ob durchgeführte Maßnahmen den gewünschten Erfolg erbracht haben. Die Kennzahlen im Revenue Management bieten somit einen schnellen Überblick über die aktuelle Lage des Hotels.

Welche Kennzahlen sind wichtig im Revenue Management?

Die meisten Hotelsoftwareanbieter können eine Vielzahl von Vergleichen und Kennzahlen aus dem System wiedergeben. Wir geben Ihnen die wichtigsten Kennzahlen mit, welche Ihren Betrieb mit anderen Hotels vergleichbar machen und welche als quantitative Indikatoren im Revenue Management dienen.

Rooms Revenue Logisumsatz – kurz: REV


Der Rooms Revenue Logisumsatz beschreibt den tatsächlichen Logisumsatz einer Periode, welcher durch den Frühstücksanteil sowie die Umsatzsteuer bereinigt wurde. Um den REV richtig zu berechnen wird die Durchschnittsrate einer Periode mit den verkauften Zimmern multipliziert.

Berechnung: 20.000 Zimmer wurden 2020 verkauft mit einer Durchschnittsrate von 115,00 € ergibt einen REV von 2.300.000 €.

Average Room Rate – kurz: ARR


Bei der Average Room Rate handelt es sich um den durchschnittlichen Verkaufspreis aller verfügbaren Zimmer in einer bestimmten Periode. Auch hierbei wird auf den Frühstückspreis sowie die Mehrwertsteuer verzichtet. Bei dieser Kennzahl im Revenue Management wird der Gesamtumsatz einer Periode durch die verkauften Zimmer geteilt.

Berechnung: 2.300.000 € Umsatz 2020 durch 20.000 verkaufte Zimmer ergibt eine ARR von 115,00 €.

Revenue per available Room – kurz: RevPar


Um Hotels mit unterschiedlicher Größe zu vergleichen bedient man sich häufig dem RevPar. Der RevPar ist eine relative Zahl, welche den erzielten Verkaufspreis pro möglichem verkaufbaren Zimmer in einer Periode angibt. Es werden somit nicht nur die verkauften Zimmer, sondern alle buchbaren Zimmer in diese Berechnung mit einbezogen. Beispielsweise die Hotelgröße, die Öffnungstage sowie die Angebotsstruktur spielen hierbei nur eine untergeordnete Rolle. Im Revenue Management ist das Ziel diese Kennzahl zu steigern. Nur bei einer 100% Vollbelegung wäre die ARR identisch mit dem RevPar.

Berechnung: 2.300.000 € Umsatz 2020 durch 30.000 verfügbare Zimmer ergibt einen RevPar von 76,66 €.

Occupancy – Kurz: OCC

Viele Hoteliers möchten eine möglichst hohe Belegung Ihrer Zimmer erreichen. Die Auslastung beziehungsweise Occupancy wird in einer Prozentangabe ausgedrückt. Wichtig ist hierbei den richtigen Vergleich zu wählen, da einige Hotels mit der Bettenauslastung (auch beispielsweise in der Beherbergungsstatistik) und nicht mit der Zimmerauslastung rechnen. Die Berater der agere nutzen konsequent die Zimmerauslastung, damit es zu keiner Unstimmigkeit der Kennzahlen im Revenue Management kommen kann. Bei der Zimmerauslastung werden die verkauften Zimmer durch die tatsächlich verfügbaren Zimmer dividiert und mit 100 multipliziert.

Berechnung: 20.000 verkaufte Zimmer durch 40.000 verfügbare Zimmer * 100 ergibt eine Auslastung von 50%.

Wie werte ich meine Kennzahl im Revenue Management richtig aus?

Damit eine Kennzahl im Revenue Management richtig ausgewertet werden kann sollte immer ein Vergleich zu einer Referenzzahl erfolgen. Hierbei kann zwischen innerbetrieblichen Auswertungen unterschiedlicher Perioden oder dem Vergleich mit Wettbewerbern beziehungsweise den allgemeinen Marktdaten gewählt werden. Reportingdateien können beispielsweise ein nützliches Tool für die innerbetriebliche Auswertung sein. Auch eine Vielzahl von Revenue Management System Anbietern bereitet Ihnen diese Daten sowohl mit internen als auch mit externen Vergleichen auf. Für allgemeine Marktdaten stehen ansonsten diverse Betriebsvergleiche der Hotellerie- und Gastronomie von unterschiedlichen Unternehmen zur Verfügung. Sollten Sie Ihre Kennzahlen kennen und eine belastbare Einschätzung Ihrer Unternehmen wünschen stehe Ihnen die Berater der agere gerne im Umgang mit Ihren Kennzahlen im Revenue Management zur Verfügung.

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