Corona Maßnahmen werden gelockert, Gastronomien sind wieder voll besetzt. Die nächste Herausforderung steht für die Gastronomie und Hotellerie vor der Tür. Wer bedient und betreut nun die vielen Gäste? Während des Lockdowns haben sich zahlreiche Fachkräfte umorientiert und sind zu lukrativeren Branchen abgewandert. Es herrscht ein noch größerer Fachkräftemangel als bisher. Bessere Bezahlung, bessere Arbeitszeiten und oftmals bessere Arbeitgeberleistungen für Mitarbeiter sind oft der Grund.
Arbeitgeberimage aufpolieren, um Fachkräftemangel vorzubeugen
Diejenigen die sich vor Corona bereits um Ihr Arbeitgeberimage und die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter gekümmert haben profitieren jetzt gegenüber anderen Betrieben. Sie können mit Ihren „Goodies“ aktiv werben und haben ein geringeres Risiko den Fachkräftemangel zu spüren. Nachzügler müssen sich nun erst einmal ernsthafte Gedanken darum machen, wie Sie Stellenanzeigen attraktiv gestalten und für potenzielle Bewerber einen Mehrwert herausstellen, der mehr als nur die tariflichen Rahmenbedingungen darstellt, mit denen sowieso jeder wirbt.
Wie setzte ich mich als attraktiver Arbeitgeber von anderen ab?
Hierzu haben wir ein paar beispielhafte Möglichkeiten gesammelt, die Sie Ihren Mitarbeitern anbieten könnten, um sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren:
- Interne Mitarbeiterrabatte wie Family & Friends Rabatte
- Tankgutscheine
- Bereitstellung von Firmenrädern
- Bereitstellung von freier oder kostengünstiger Unterkunft
- Zuschuss zu Fahrgemeinschaften / Übernahme von Fahrtkosten
- Bus&Bahn Tickets
- Betriebliches Gesundheitsmanagement bis 500,00 € steuerfrei je Mitarbeiter in Form von z. B. Rückenschule
- Teamextras
- Teamevents/-fahrten/-feiern
- Erfolgsboni/-beteiligung bei Erreichung eines Umsatzziels o.ä.
- Zuschuss oder Übernahme von Kost & Logis
So gut wie jede Stellenanzeige wirbt damit: Arbeiten in einem jungen dynamischen Team. Doch wie viele Betriebe können den Teamgedanken und einen internen Zusammenhalt wirklich anbieten? Spätestens wenn der Mitarbeiter ein paar Wochen bei Ihnen arbeitet, weiß er wie es intern bei Ihnen läuft. Dementsprechend geht es nach der Stellenausschreibung darum, langfristig mit den oben genannten Punkten, Mitarbeiter zu binden.
Tarifbedingungen sind überholt
Wer sich noch strikt an Tarifbedingungen hält und keinen drauf setzt, wird bei starker Konkurrenz und vor allem bei Konkurrenten, die bereits mehr bieten langfristig verlieren, sofern Sie nicht mit anderen Dingen trumpfen. Hier ist eine Nachbesserung der Entscheidungsträger bei Tarifverhandlungen schon lange überfällig, um dem Fachkräftemangel endlich entgegenzuwirken, auf den Sie nicht warten können und nicht sollten.
Welche Tarifinhalte können Sie beispielsweise selbst verbessern?
- Gehalt
- Urlaubstage
- Zuschläge
- Arbeitszeiten
- Sonderzahlungen
Mitarbeiterbefragungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen
Wissen Sie warum Ihre Mitarbeiter bei Ihnen arbeiten? Warum bleiben Mitarbeiter bei Ihnen? Warum kündigen Sie?
Die denkbar einfachste Methode zu erfahren, was sich Ihre Mitarbeiter wünschen, ist sie einfach zu fragen. Regelmäßige Einzelgespräche über das Belangen, Ziele und Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter sind wichtig. Hier kann auch eine zusätzliche anonyme Befragung helfen, indem Sie Verbesserungen konkret erfragen. Hier haben Mitarbeiter, denen etwas auf der Seele brennt, die Möglichkeit ehrliche Kritik zu äußern, die sie in einem Einzelgespräch möglicherweise nicht äußern würden.
Wichtig für Sie als Arbeitgeber: Jede Kritik und jeden Verbesserungsvorschlag ernst nehmen. Denn wenn die Mitarbeiter sich nicht ernst genommen fühlen und keine Veränderungen bzw. Verbesserungen bemerken, wirkt sich dies negativ auf Ihr Arbeitgeberimage aus. Umgesetzt werden kann dies z. B. durch einen “Kummerkasten” oder ähnlichem der z. B. in der Mitarbeiterumkleide steht. Die Auswertung können Sie dann z. B. monatlich oder in einem anderen Turnus, je nach Bedarf auswerten.
Verbesserungsvorschläge wertschätzen, Mitarbeiter binden.
Mitarbeiter, die besonderen Einsatz zeigen und Mitdenken sind gefragt. Also wieso nicht auch jenen entsprechende Wertschätzung entgegenbringen mit der Einführung eines Vorschlagswesens. Dadurch ersparte Kosten oder erzielter Umsatz wird über einen gewissen Zeitraum gemessen und dem Mitarbeiter anschließend in Höhe von X % der Einsparung/des Umsatzes einmalig vergütet. Ausgenommen davon sind selbstverständlich Mitarbeiter von denen solche Verbesserungen aus der Position heraus erwartet werden.
Mit solch einem System schaffen Sie Anreiz im Betrieb, dass Sie nicht nur Mitarbeiter für Verbesserungsvorschläge wertschätzen, sondern selbst auch durch Kosteneinsparungen/Umsatzerhöhung profitieren. Das kann auch eine Zeitersparnis sein durch die Verbesserung eines Prozesses. Dies kann ebenso zu einer gesteigerten Motivation für Mitarbeiter führen, Verbesserungen oder Optimierungen voranzutreiben.
Jetzt sind Sie gefragt. Überlegen Sie einmal selbst, welche Möglichkeiten hat Ihr Betrieb und welche Extras würde Ihren Mitarbeitern gefallen? Mit attraktiven Rahmenbedingungen für Ihre Arbeitnehmer laufen Sie weniger Gefahr selbst vom Fachkräftemangel betroffen zu sein.