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Kurt Lewin, Ronald Lippet und Ralf K. White führten 1939 die sogenannten Iowa-Studien durch. Sie testeten erstmalig die Effektivität und Konsequenzen bei der Anwendung von unterschiedlichen Führungsstilen. Hierzu wurden 10-jährige Jungs in 3 Gruppen aufgeteilt, die jeweils einen Gruppenleiter erhielten.
In diesen Gruppen wurden über mehrere Wochen verschiedene Bastelprojekte durchgeführt. Die Gruppenleiter verhielten sich dabei nach unterschiedlichen Führungsstilen. Einer leitete die Gruppe autoritär, einer demokratisch und einer gemäß eines Laissez-fairen Stils.

Verhalten der Gruppenleiter in den Iowa-Studien

Der autoritäre Gruppenleiter:
Er kommunizierte klar, welche Erwartungen er an die Kinder hatte und diktierte, wie die jeweiligen Bastelprojekte durchgeführt bzw. ausgeführt werden sollten.
Der demokratische Gruppenleiter:
In dieser Gruppe integrierte sich der Gruppenleiter, leitete die Kinder an, gab Ihnen Feedback und erlaubte Ihnen Input beizutragen.
Der Laissez-faire Gruppeleiter:
Hier wurden die Kinder sich selbst überlassen und der Gruppenleiter führte kaum Anleitung durch.

Ergebnisse der Iowa-Studien:

Zunächst wurde die Zufriedenheit der Kinder mit den Gruppenleitern ermittelt. Hier bevorzugten 14 von 20 Kindern den laissez-fairen Führungsstil gegenüber dem autoritären. Hingegen waren 19 von 20 Kindern mit dem demokratischen Führungsstil zufrieden. Neben der Zufriedenheit betrachtete man auch das Verhalten der Kinder untereinander. In der autoritären Gruppe war nämlich die Aggression untereinander am höchsten, während sie in der demokratischen Gruppe am niedrigsten war.
Die demokratische Gruppe war zudem auch am produktivsten. Die Laisser-faire Gruppe am unproduktivsten.

Iowa-Studien Führungsstile
Die Ergebnisse der Iowa-Studien

Kritik an den Iowa-Studien


Die Iowa-Studien von Lewin, Lippett und White legten zwar den Grundstein, für empirische Studien hinsichtlich Effektivität von verschiedenen Führungsstilen, dennoch sind die Ergebnisse der Studie wenig aussagekräftig. Die Beobachtung des Verhaltens von 10-jährigen Jungs und lediglich männlich kann unmöglich auf eine erwachsene qualifizierte Mitarbeiterbelegschaft übertragen werden.
Damit ist auch die Frage nach der Effektivität eines eindimensionalen Führungsstils noch nicht geklärt.
Auf dessen Basis wurde das Führungsstilkontinuum von Tannenbaum und Schmidt entwickelt.